About the world / Aristoteles overpainted

Aristoteles schreibt über die Welt, wie er sie sieht und versteht.

Sein Text „Über die Welt“ beinhaltet für jene Zeit wohl unglaubliche Beobachtungen, und beschreibt höchst wissenschaftliche Erkenntnisse, von Naturereignissen. und geologisch/geographischen Gegebenheiten, welche das Weltbild der Menschheit prägte, und bis zu ihrer Widerlegung durch Kopernikus und Galilei weite Verbreitung fand.

Der Inhalt scheint aus heutiger Sicht jedoch von gravierenden Phantastereien und Unwahrheiten durchsetzt, und natürlich auch von religiösen/kulturellen Ansichten gefärbt.

Wobei sich nur ein Teil des Buches tatsächlich auf Aristoteles bezieht und der Großteil aus Anmerkungen und Fußnoten besteht welche den vorliegenden Text wissenschaftlich interpretieren und ins rechte Licht zu rücken suchen.

Mit der Übermalung der Seiten wurden Teile des Textes verdeckt, doch manches bleibt lesbar.

Als Sinnbild unserer Erkenntnis, welche wohl damals wie heute nicht die letzte Wahrheit beinhaltet, sich doch sicherlich im Lauf der Jahrhunderte in stetiger Annäherung an das was wir als Realität bezeichnen befindet, möchte die Arbeit „About the World – Aristoteles overpainted“ auf eben jene kulturellen oder intellektuellen Graubereiche aufmerksam machen welche sich im Namen der Wissenschaft, der Kultur, der Religion, oder was auch immer, zu absoluten Wahrheiten erheben. (I)

Wahrheiten, die damals wie heute doch im Wesentlichen die Grenzen unserer Vorstellung und unseres Verständnisses bezeichnen.

Dies lässt sich im Rückblick der Vergangenheit vielfach beweisen, wodurch auch klar wird dass Entwicklung stetig passiert und vor nichts halt macht, doch gerade wenn dies sehr schnell geschieht, reagieren wir häufig instinktiv mit Ablehnung und Angst. (II)

Eine natürliche Reaktion, welche schon von Aristoteles Lehrer Platon in seinem Höhlengleichnis beschrieben wurde, wobei die Überwindung der Schmerzen des Neuen, Unbekannten so wusste Platon zu berichten, unerlässlich ist für jede Entwicklung.

In unserer schnelllebigen Zeit jedoch scheinen wieder vermehrt rückläufige Strömungen in Kultur und Politik an Kraft zu gewinnen, welche den aktuellen Entwicklungen kritisch entgegen sehen. In ihrer jeweiligen Darstellung der Situation werden auch häufig Inhalte übermalt, umbenannt, verfremdet, ganz so wie bei der Übermalung des Textes „Über die Welt“. Es bleiben somit nur kleine Teile der (ohnedies fragwürdigen) Wahrheit sichtbar, anderes wird überlagert, ergänzt, eingefärbt, verschleiert, verschönert, oder ersetzt und zwar mit voller Absicht. (III)

Als Suchender möchte ich durch diese Arbeit, jenen Tendenzen (I, II, III), die in uns allen existieren, Raum zur Reflektion geben und in spielerischer Form zur Hinterfragung von Wahrheit an sich einladen.

Es ist übrigens letztlich nicht bewiesen, dass der übermalte Text ursprünglich von Aristoteles stammt.


 

Zur Wahl des Formates sei gesagt, dass mich die Idee, an einer (Vor-)nummerierten Serie zu arbeiten reizte, bei der schon im Vorfeld die Anzahl der enthaltenen Werke durch die Blattnummerierung feststand und keine Seite weggelassen werden konnte, daraus entwickelte sich die vorliegende Arbeit aus 33 Bildern, bestehend aus den 32 Blättern des Buches plus Einband. Ein Blatt fehlt jedoch, (Seite 9/10) es haftet an der Rückseite eines anderen Bildes.

-> About the World / Aristoteles overpainted